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"Keine Gefühle, nichts Wärmendes ist mehr an mir.
Es ist schön, die Vöglein zwitschern, doch ich frier.

Die Sonne scheint, doch um mich herum ist dunkle Nacht.
Nicht Licht und Wärme, Dunkelheit überwiegt mit Macht.

Kalter Wind durchstreift mein Haar ganz leicht.
Kein winziger Hauch von Liebe, der mir entweicht.

Mein Blick ist starr und ganz ohne Sinn.
Meine Gedanken und Träume wissen gar nicht wohin.

Schwirren ohne Ruhe durch meine trauernde Seele.
Keiner weiß wie sehr ich mich innerlich quäle.

Ich lass mich fallen, doch wer fängt mich auf?
Nimmt die Einsamkeit einfach so ihren Lauf?

Fall(e) ich (etwa) endlos durch ein dunkles Loch?
Wie lange, wie lange dauert es denn noch?

Ich halt es nicht aus so einsam zu sein…
So verdammt einsam, traurig, mutlos und klein…

Wird die Liebe es je erreichen mein kleines Herz?
(Oder) wird er überwiegen, der stechende, kalte Schmerz?

Wie kann man wen lieben, der so trostlos scheint?
Der am liebsten abends still und heimlich weint?

Vielmehr weinen würde, der Kopf lässt's nicht zu.
Die Vernunft – sie nervt – gibt einfach nicht Ruh'.

Der Richtige wird kommen, auch wenn es dauert.
Und das Herz, die Seele weiterhin trauert.

Irgendwann wird es anders, ins Dunkel kommt Licht.
Einer wird kommen, der die Finsternis durchbricht.

Die Sonne scheint und ich strahle breit.
Wann passiert das? Es wird langsam Zeit…

Zeit zu erwachen, das Schöne klar zu sehen.
Und nicht mit geöffneten Augen vorrüber zu gehen.

Das Glück zu erkennen, das Dunkel zu vergessen.
Vielleicht bin ich einfach ins Trauern versessen?

Mag die Dunkelheit, Kälte, finstere Nacht.
Den Himmel, die Sterne, den Mond – meine Pracht.

Wenn Liebe und Freude diesem Bewusstsein weichen,
wird mich noch immer eine kühle Brise erreichen.

Werd es nicht glauben können und meinen,
ich müsste weiterhin für diese Liebe weinen."

 

Heieiei. Kaum zu glauben, dass ich das geschrieben habe, oder? Fast 10 Jahre ist dieses Gedicht voller Trauer, Tragik und Trübseeligkeit in den Untiefen meines Bücherwusts verschollen gewesen. Neulich beim Entrümpeln meiner Bude ist es mir dann im wahrsten Sinne des Wortes in den Schoß gefallen – Bücher, Zeitschriften, CDs und Kosmetik aussortiert und mittendrin eine kleine Kladde auf der in "Bubbelschrift" das Worte poems mit Buntstiften fein säuberlich gezeichnet war. Ja, so hab ich angefangen. 

Und wisst ihr, was ein bisschen gruselig ist? Ein klein wenig Wahrheit steckt noch immer in diesen Worten. Diese Brise ereilt mich noch immer dann und wann und ich frage mich "Ist das alles wirklich wahr? Ist es möglich, dass… dass mich jemand liebt… so wie ich bin? Mich… die… die verpeilte, eigensinnige Tanja?" Ich werde es wohl nie ganz wahrhaben können, aber ich genieße jede Sekunde – Jeden Blick. Jede Umarmung. Jeden Kuss.

Nachdenklich tüddelü'end.
Eure Tänne

Foto: Antonia Abr. / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz (by-nc)

1 Comment

  • August 15, 2014

    Sabrina

    Beautiful. Tragic. Magic.