Kennt ihr das? Dieses Gefühl, einem Menschen unbedingt näher sein zu wollen? Seine weichen Lippen auf den eigenen zu spüren? Seine Hände sanft am Körper entlangfahrend… an der Taille packt er dich und zieht dich an sich. Den heißen Atem im Nacken, während die Körper sich fest aneinander schmiegen. Und ein Blick, der mehr sagt als tausend Worte. Ein Gefühl tiefer Geborgenheit und Nähe. Aber… es wäre falsch! Sowas von falsch. Unendlich falsch. Falscher als im Schneeanzug am FFK Strand zu liegen.
Unfassbar was das für ein Gefühl ist – im Prinzip ja ein sehr schönes – nur eben nicht mit diesem bestimmten Menschen. *aaarrrrgsss* Totaler Abfuck. Aber was soll ich machen? Das alte Spiel zwischen Herz und Hirn. Der Haufen aus Nervengewebe sagt „Vergiss den blöden Vogel! Wenn er Interesse hätte, würde er sich melden. Sei nicht so naiv! Der ist eh nix für dich.“ und das Blut pumpende Hohlorgan sagt „Aber was ist, wenn er einfach nur schüchtern ist und sich bloß nicht traut? Immerhin bist du eine starke Frau.“
Jetzt wo ich das so schreibe, frage ich mich ernsthaft wieso man überhaupt auf das eine oder andere Organ hört? Theoretisch sind es nur zwei glibberige Gewebeklumpen, die uns zwar am Leben erhalten, aber doch bitte nicht dazwischenfunken und uns erzählen sollen wie wir zu leben haben. Pfffz.
Eigentlich hab ich eine Abfuhr bekommen, aber nachdem einige Zeit vergangen ist, frag ich mich mittlerweile wieder Dinge wie "Warum küsst er mich überhaupt, wenn er dann doch kein Interesse hat?“ und sehe irgendwo wieder einen Funken Hoffnung.
Eigentlich müsste das doch als Abschluss reichen. Eigentlich. (IKEA Werbung, olé!) Doch weil der konkrete Satz „Ich habe kein Interesse an dir!“ nicht kam, puzzel ich gedanklich alle positiven Begebenheiten und schönen Momente zusammen und frag mich, welches Teil nun noch zur Vervollständigung fehlt: Sein Auge, welches mir zuzwinkert und sagt „Küss mich schon, bevor ich es tue!“ oder weicht sein Blick am Ende doch von mir ab, nachdem ich das Puzzleteil eingesetzt habe und er schaut einer anderen nach?
Ich habe beschlossen, auf den Haufen zu hören. Den Haufen Nervengewebe. Inwieweit mich das voranbringt, kann ich noch nicht sagen, aber vorerst lebe ich damit ganz gut. Ich bin noch nicht wieder bereit, mich zum Horst zu machen und Spielchen zu spielen. Das Seelenstriptease-Stundenglas ist noch nicht wieder bereit umgedreht zu werden.
Abwarten und enorm viel Kaffee trinken.
Und jetzt noch kurz in einer ernsten Angelegenheit. *mit geschwellter Brust königlich räusper* Anscheinend bedarf es einer kleinen Gegendarstellung zu meinem letzten Text, denn: Ich wurde hart angefeindet. #Aufschrei
„Mal ehrlich, wozu brauchst du denn einen Mann, wenn du alles alleine kannst? Das einzige, was du nicht alleine kannst, ist dich selbst so zu f***** als hättest du einen Schwanz in der Pu***. Das ist ja das anscheinend einzige, wozu wir dann gebraucht werden.“
Ähm. Ja. Nungut. Liebe Männerwelt, falls dies so rüberkam, entschuldige ich mich hiermit in aller Form. Nein, ich benötige euch nicht nur zum interkorporell agieren. In keinster Weise. Ich möchte euch weder eure Männlichkeit streitig machen noch euch diskreditieren. Nur weil ich theoretisch vieles (niemals alles. auch wenn ich es gerne wollte.) alleine kann, heißt das nicht, dass ich es auch alleine machen möchte.
Wie ihr eventuell auch aus meinen Texten herauslesen konntet, bin ich schlussendlich auch nur ein Mädchen, das (irgendwann.) vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben. Nur eben mit großer Klappe.
Tüddelü.
Eure Tänne
LINA
Hallihallöchen!
Schöner Beitrag – beschreibt so ziemlich die zwei beiden, die ich, zumindest in meiner Vorstellung auf der Schulter sitzen habe. Das hoffnungsvolle verliebte Engelchen und das Teufelchen, dass mit seiner pessimistischen Ansicht oftmals den Nagel auf den Kopf trifft.
Aktueller Auszug aus einer Unterhaltung der beiden gefällig? Kein Problem:
“Aber er hat sie so süß angelächelt und ist ihr gleich hinterhergegangen, als sie mit etwas traurigem Gesicht an die frische Luft gegangen ist, um zu fragen ob alles in Ordnung ist. Und dass er beim übern Rücken streichen auch ihren Hintern berührt hast, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Und das war nicht gerade kurz.” – “Er hat eine Freundin. Er besitzt Mitgefühl. Und er hat nun mal große Hände.”
Wer bei mir gewinnt? Im Moment eher das Teufelchen, denn wenn ich “ihn” nicht gerade persönlich treffe, beläuft es sich bei WhatsApp auf Minimalkonversation. Und da ich nicht immer diejenige sein möchte, die ihn anschreibt. Tja. Warte ich im Moment wohl auf eine Nachricht, die wahrscheinlich nicht kommen wird. Bis das Engelchen wieder einen Triumphmoment hat und ich doch wieder schwach werde und eine Antwort bekomme.
Aber Tänne, wir schaffen das. Wir kriegen vielleicht nicht den Prinzen auf dem Pferd, aber vielleicht einen netten Typen im VW Golf mit Sixpack im Kofferraum.
Liebe Grüße!
Tänne
Hallöchen zurück! ;)
Ich glaube fast, dass Engelchen & Teufelchen vertauscht sind. Das Engelchen ist eigentlich der Part, der sagt, man soll es lassen, weil es einem damit besser gehen wird… & das Teufelchen der Part, der sagt “Komm schon, tu es!” Man realisiert nur nicht, wer von beiden es besser mit einem meint…
Ich war zwischenzeitlich leider schwach & hab ordentlich eins auf die Fresse bekommen. Manchmal frage ich mich, ob es anders verlaufen wäre, hätte ich vorher die vermeindliche Schwäche gezeigt & wäre offener gewesen, statt mich emotional zu verkrümeln… aaaber das bringt ja auch nix. ;) Was passieren soll, wird passieren. Schicksal n stuff! :D
Ich drücke dir die Daumen, dass der heiße… äh… nette Typ mit dem Sixpack bald auftaucht! Hey… es ist immerhin Sommer & das Leben ist schön! boo-yah!