Keine Sorge: Alles wird gut.

Ich bin ja ein Mensch, der in jeder schlechten Situation versucht, das Gute zu sehen. Selbst wenn ich das im ersten Moment ironisch meinen mag und jedes Mal ein Hauch verzweifelten Wahnsinns mitspielt – ich weiß, am Ende wird es wahr.
 

“Aaach, alles wird guuut… ich werde schon nicht als Penner unter einer Brücke enden und mich mit meinem Hund Bruno durch die Welt schnorren. Neeein, ich schicke mir auch nicht in 20 Jahren selbst Blumen und Pralinen zu Valentinstag und teile sie unter Tränen mit meinen drölf Katzen, die in meiner Frisur wohnen… Neeeein!”


Man lernt aus jeder Situation, wächst mit jeder Hürde und nimmt ein bisschen Erfahrung für das nächste Chaos, das es zu meistern gilt, mit. Allein dieser Gedanke im Hinterkopf, der Gedanke, dass am Ende alles einen Sinn ergibt, hat mich durch so manche schwere Phase getragen. Ohne diesen Glauben wäre ich so manches Mal an mir selbst zugrunde gegangen.


Und seit Kurzem haben auch endlich all meine oft skurrilen, mitunter nervenaufreibenden, teils traurigen und meist erzählenswerten Männer (nennen wir sie) Missgeschicke einen Sinn: Ich kann anderen Mädels helfen. Ich kann meine Erfahrungen weiter tragen und sagen “Lass das, ich weiß aus eigener misslicher Geschichte wie das endet.” oder “Ich verstehe genau, wie du dich fühlst und glaube mir, es geht vorbei. Wirklich.” und man kann mir glauben, denn ich weiß es. Wirklich.


Ebenso weiß ich: Es endet immer gut. Man wird es merken. Man wird merken, dass der Eine anders ist. Es wird einfach. Man fragt sich nicht “Mag er mich? Muss ich mich so und so verhalten, damit er mich besser findet?”, sondern denkt “Oh, er mag mich… und zwar… genau so wie ich bin.”


Genau dazu sind die Hürden da, die man im Laufe seines (Beziehungs-)Lebens nimmt. Um schlussendlich zu merken, wie die Liebe und das Leben funktionieren. Ein Hürdenläufer steht vor seinem ersten Lauf wahrscheinlich auch am Start und hat Angst, ein Hindernis nicht zu schaffen, zu stolpern und nicht mehr aufstehen zu können.

Doch wenn man sich hochrappelt, eventuell dabei sogar ein bisschen zurückgefallen ist, muss man diese Lage als Anlauf-Phase sehen, um mit den gewonnenen Erfahrungen und dem neuen Wissen, die nächste Hürde besser zu meistern als je zuvor. Zurückblickend denkt man dann wahrscheinlich, wie einfach alles doch war… aber hätte man es ohne die zuvorige Niederlage so gut geschafft? Vorallem: Hätte man es so zu schätzen gewusst?


Wie komm ich auf dieses Gesülze? Ganz einfach. Eine gute Freundin sagte neulich zu mir: “Du bist sehr weise was das angeht. Hab da nicht so den Plan von. Ich mach einfach was du sagst.”, woraufhin ich mich natürlich geschmeichelt fühlte und mich erinnerte, das mir das schon einmal eine Freundin gesagt hatte. “Finde dich damit ab, du bist DIE Ansprechpartnerin was Beziehungs- und Liebesfragen angeht. Deine Tipps funktionieren einfach.” Verrückt.


Wieso ist mir das nicht bereits vorher aufgefallen? Zum Beispiel als ich ausgewählt wurde, für Heels & Herz zu schreiben? Man selber sieht ja meist gar nicht, was man “kann”. Ich persönlich denke ja auch immer, ich bin doch einfach nur ich. Nur Tänne von nebenan, die versucht ein Leben zu führen, auf das sie zurücklicken und sagen kann “Ich bereue nichts und ich würde alles noch einmal so machen, wenn ich könnte, denn sonst wäre ich nicht da, wo ich heute bin”.


Und noch vor einem Jahr hätten mir wohl auch alle einen Vogel gezeigt, wenn ich erzählt hätte, dass gerade ich, Beziehungstipps geben soll…

 


Tüddelü.
Eure Tänne von nebenan

 

Titelbild: "Deni Šimić" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)

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