Sie liebt den DJ?

Anstelle der wöchentlichen Kolumne haben wir dieses Mal wieder einen Gastartikel für euch:
 
Unser Gastautor ist über Kayas Artikel zum Thema Clubs, feiern und abgeschleppt werden gestoßen und schreibt heute bei Heels & Herz über das Gerücht, dass DJs jedes Wochenende eine andere abschleppen. Er ist vom Fach, denn er legt selber regelmäßig als DJ Tobander auf ;)

 

 

 

Gym, Tan, Laundry das sind laut Pauly D die drei wichtigsten Dinge, wenn es darum geht, Abends eine Frau abzuschleppen. Du kennst Pauly D sicher noch aus der Sendung Jersey Shore, wo er nämlich nichts anderes den ganzen Tag versuchte. Manchmal erfolgreich, meistens aber eher weniger. Aber das war egal, denn es war sau witzig, ihm dabei zuzuschauen, wie er ein ums andere Mal bei den Ladies abblitzte.

Irgendwie fanden das auch die Produzenten von MTV und gaben ihm schließlich seine eigene Show. Thema: er legt als DJ in den krassesten Clubs der Welt auf und sie begleiten ihn dabei, und auf einmal war alles ganz anders. Pauly D lebte seinen Traum. Er musste nämlich überhaupt keine Frauen mehr ansprechen, sie kamen nun zu ihm. Und nicht nur eine, nein, Dutzende. Und das jeden Abend, ohne dass er auch nur einen Finger rühren musste.

photosthatrock / Shutterstock.com

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Klar ist das alles zu 99% gestellt, aber dass das kein Schwein interessiert, wissen wir nicht erst seit Der Bachelor oder Berlin Tag & Nacht! Auf jeden Fall war nun auch der Letzte davon überzeugt, dass DJ der Traumberuf schlechthin ist. Nix können, dabei scheiß viel Kohle verdienen und Mädels abschleppen, ohne was zu tun. Bin dabei.

Doch ganz locker Homeboy, bevor du dir vor Freude jetzt gleich in die Hose machst, weil du dich auch schon jede Woche mit einer Neuen im Bett siehst. Check erst einmal, auf was du dich da eigentlich einlässt.

Okay, was die Mädels davon haben werden, ist ziemlich offensichtlich. Du pusht ihr Ego, sie kommen stets an Frei-Getränke und vielleicht Drogen, haben immer Zugang zum VIP-Bereich, müssen nirgends anstehen und können sich Sachen erlauben, die für den Rest der Mädels im Laden tabu sind. Achso ja und Sex natürlich auch.

Alles richtig mein Freund, aber so dumm zu denken, dass alles hat nicht auch seinen Preis, bist du doch wohl auch nicht oder?

 

Du bist DJ geworden aus genau einem Grund: Sex ohne Ende

Natürlich wird jetzt keiner DJ, nur weil er denkt, so easy jede Menge Mädels abschleppen zu können. Aber du willst mir doch auch nicht erzählen, dass du dir nie vorgestellt hast wie es wäre, wenn die ganze Zeit heiße Girls zu dir kommen und dich anhimmeln würden. Und nicht du zu ihnen hingehen und dich zum Affen machen musst!

Außerdem kannst du dir nicht vorstellen (oder vielleicht doch), wie viele der Typen, die in der Schule nie irgendwelche Mädels abbekommen haben wie:

  • Streber
  • Nerds
  • Technik-Freaks
  • Freaks im Allgemeinen

aus genau diesem Grund DJ werden. Sie wollen auch endlich mal cool sein und nachzuholen, was sie als Jugendlicher verpasst zu glauben haben. Und hey, wer will es ihnen übel nehmen. Ich meine, egal wo oder vor wie vielen Leuten du auflegst, es gibt überall mindestens ein Mädel, die heiß darauf ist, mit dir im Büro, dem Abstellraum, deinem Auto oder der Personaltoilette zu verschwinden.

 

Je öfter du auflegst, desto mehr wächst auch dein Ego

Das ist ja alles toll und so und was bitte soll schlecht daran sein, jeden Abend jemand anderes mit nach Hause (oder wohin auch immer) mitzunehmen? Vor allem wenn das Einzige, was du früher mit nach Hause gebracht hast, ein kalter Döner und ein Kater war.

Christian Bertrand / Shutterstock.com

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Die Sache ist die; klar wird es dein Ego pushen, wenn dir plötzlich als DJ Frauen zufliegen, die dich vorher nicht einmal mit dem Arsch angeschaut haben. Aber nur weil du jetzt auflegst, hast du noch lange nicht die Ursache beseitigt, warum dich die Mädels nicht beachten. Egal wie viele Nummern du abcheckst, schiebst oder am Ende wegschmeißt, das Gefühl der Unsicherheit, was du durch das DJing verdecken willst, wird immer wieder zurückkehren.

 

Drogen und Alkohol werden irgendwann zum Problem

Du weißt, was wir Männer dann gerne machen, um unsere Unsicherheit zu verbergen oder? Richtig, Trinken! Und weil das als DJ umsonst ist und du dich auch schon so an das Gefühl der Selbstsicherheit gewöhnt hast, gerne auch jedes Wochenende. Außerdem ist es dann auch wesentlich einfacher, die Signale von Frauen zu erkennen, wenn sie dich anmachen wollen. Anders als wir, sind die dabei nämlich meistens relativ subtil. Folgende Punkte könnten jedenfalls ein Indiz sein, das nachher noch was gehen könnte:

  • sie hat mehr als einen Musikwunsch am Abend
  • sie bedankt sich, dass du ihren Musikwusch gespielt hast
  • sie fragt dich, ob du schon einmal in Club XYZ aufgelegt hast
  • sie erzählt dir, dass ihr Bruder (nicht ihr Freund) auch DJ ist

Natürlich zählen die üblichen (nicht so subtilen) Signale wie Komplimente (die nichts mit Auflegen zu tun haben), klassische Anmachsprüche oder das Zustecken ihrer Handynummern (auf jeden Fall gleich melden) auch als eindeutiges Indiz.

Aber gut, wie sollst du es nun am besten angehen, wenn du es unbedingt drauf anlegen und deine Chancen maximieren willst, mein Freund? Erstens: du gibst jeder Gruppe Mädels, die gerade reingekommen ist, eine Runde Vodka Shots aus, damit diese gleich mal gut drauf sind. Zweitens, du trinkst mit den Stammgästen (von denen du mit den meisten schon was hattest) erst Mal einen Drink, damit die sich auch beachtet fühlen und später nicht die ganze Zeit nervig bei dir rumstehen. Drittens, du haust dir selbst drei bis vier Jacky Cola (keine Ahnung warum, aber fast alle DJs trinken nach einer Weile nur noch Jacky Cola) rein, um selbst gut drauf zu sein. Und ab da wird der Rest des Abends eh zu einem verschwommenen Brei aus High-Fives, Musikwünschen und 2 Minuten Konversationen.

 

alcohol

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Das muss ausreichen, um die Mädels, die du abschleppen willst, bis zum Ende des Abends im Laden zu halten. Das und vielleicht noch der ein oder andere Drink oder Line, um die anderen fünfzig Typen davon abzuhalten, das Selbe zu versuchen. Denn (anders als wenn du nur zum Spaß ausgehst), hast du keine Chance hier eine gute Gelegenheit sofort auszunutzen, wenn sie sich bietet, sondern musst dieses Momentum irgendwie bis zum Ende des Abends aufrechterhalten. Kannst du mir folgen, warum das alles irgendwann zu einem Problem werden könnte?

Ich mein, ernsthaft. Welcher normale Mensch, würde denn 60-80 Mal (vielleicht auch mehr, je nachdem wie erfolgreich du als DJ bist) pro Jahr ausgehen…und das 15 Jahre hintereinander? Dir kommt es von deiner Perspektive aus vielleicht noch normal vor, aber als DJ bist du ja eh meistens am Sack. Ganz ehrlich, von der anderen Seite, sieht es irgendwann nur noch komisch aus, wenn da ein Typ hinter den Decks steht, der ungefähr doppelt so alt und dreimal so betrunken wie die Leute im Laden ist und irgendwelche 20-jährigen anbaggert.

 

Numbers Game mal umgedreht

Nehmen wir mal an, du wohnst in einer mittleren Großstadt in Deutschland mit etwa 500.000 Einwohnern, legst zwei Mal die Woche in mittelgroßen Clubs bis etwa 500 Leute auf. Dann solltest du nach einem Jahr ca. 26.000 Mädels (500/2*2*52) getroffen haben. In der ganzen Stadt wohnen gerade mal 50.000 Frauen zwischen 18 und 28 Jahren, von denen vielleicht die Hälfte ausgeht, weil sie Single sind. Du wirst also bereits nach einem Jahr wahrscheinlich so gut wie jede Frau in deiner Stadt schon einmal irgendwo gesehen haben.

Das ist ja toll denkst du dir jetzt vielleicht, aber wenn du mal mit ein paar dieser Mädels was hattest, dann ist das ganz schön kacke. Du kannst dir ja selbst ausrechnen, wie oft du die Frauen wieder im Club treffen wirst oder? Erst Recht, weil es ja auch nicht besonders schwierig ist herauszufinden, wo du an welchem Abend bist (Flyer, Facebook, Homepage des Clubs, Nightlife Portale, etc.). Also irgendeinem Mädel, die ein wenig zu anhänglich wird, die Ausrede aufzutischen, du bist heute irgendwo auswärts, wird nicht besonders gut funktionieren. Was meinst du, wie schnell die auf einmal im Club vor dir stehen und dich zu texten wird?

Hört sich immer noch gut an für dich? Man, dir ist aber auch nicht zu helfen! Okay, wenn du trotz allem DJing immer noch für cool hältst, dann warte mal ab, bis du eine Frau außerhalb eines Clubs kennenlernst und achte genau darauf wie sie reagiert, wenn du erzählst, dass du DJ bist. In neun von zehn Fällen ist sie sich der obigen vier Punkte vollkommen bewusst und wird ziemlich abgeturnt von deinem Beruf oder Hobby sein. Eindeutiger Indikator dabei sind Fragen wie, „legst du eigentlich jedes Wochenende auf?“ oder „lernst du da abends viele Frauen kennen?“. Das wird nix Homie, glaub mir!

Wer nun das dringende Bedürfnis entwickelt hat, DJ zu werden, oder einfach mehr über Tobi erfahren möchte, kann auf seinem Blog dj-tobander.de oder seiner Facebookseite vorbeischauen.
Danke dir, Tobi!

Und wie siehts bei euch aus, Mädels? Habt ihr schon Erfahrungen mit DJ-Flirts gesammelt oder lässt euch der Typ hinterm Plattenteller völlig kalt?

 

 

 

 

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