Work-Life-Balance

Donnerstag, die Woche ist fast geschafft und man freut sich schon darauf, das Wochenende mit den Lieben zu verbringen und einfach einmal abzuschalten. Doch dann ploppt mal wieder kurz vor knapp eine höchst dringliche E-Mail auf. Der Inhalt so umfangreich, dass er auch ganz elegant die nächsten 3 Wochen füllen könnte. Der dezente Hinweis am Ende lautet jedoch: „Bitte diese Aufgaben bis Montag erledigen.“ Gar kein Problem, wer braucht schon ein Wochenende? Es heißt also Überstunden machen – mal wieder. Aber wie bekommt man eigentlich den stressigen Berufsalltag und seinen Freitag gekonnt unter einen Hut? Gerade wenn man frisch von der Uni kommt und der Beruf zuletzt daraus bestand, die Bachelor-Arbeit im Schluffi-Outfit am heimischen Schreibtisch zu verfassen. Da war man sein eigener Chef, hatte freie Zeiteinteilung und wenn man mal lustig war, ging es eben mal schnell raus zum Käffchen mit einer Freundin, zum Sport oder zu Omas Geburtstag. Und jetzt? Wie soll das mit der Work-Life-Balance jetzt klappen?

 

Ganz wichtig ist sicherlich, dass man sich Freiräume nimmt und wirklich versucht, diese einzuhalten. Natürlich wird das schwierig, wenn ein kurz-vor-knapp Auftrag eintrudelt, aber grundsätzlich sollte man sich an seine eigenen Vorgaben halten. An meinem Kühlschrank hängt ein Wochenkalender. Dort eingetragen sind die fixen Termine wie Sport, Stammtisch mit den Mädels oder Sonntagsessen bei Mutti. Natürlich sollte es auch ohne den Kalender ganz easy sein, sich an diese Termine zu halten, schließlich kehren sie immer wieder und irgendwann sollte man sie doch im Kopf haben. Aber es bringt einen bei der Organisation seines Tages doch irgendwie voran, wenn man morgens einmal auf den Plan schaut und wieder weiß: heute heißt es schwitzen für die schlanke Linie. Da schmeckt das Frühstücksmüsli gleich nochmal so gut und man hält sich auch an sein Training!

 

Außerdem trage ich total Oldschool einen Taschenkalender mit mir herum. Darin stehen Geburtstage und Jahrestage, aber auch Termine und Einladungen….eben alles was unregelmäßig ist. Das hat mich leider bisher noch nicht davor bewahrt, auch mal einen Geburtstag zu vergessen, aber zu jeglichen Esseneinladungen bin ich doch noch immer pünktlich gekommen. Grundsätzlich ist ein Taschenkalender echt praktisch und cool, zumal man damit seiner Freizeitplanung irgendwie einen retro Touch gibt. Langfristig wird aber wohl auch mich der Umstieg auf meinen Smartphone-Kalender ereilen – diese Erinnerungsfunktionen könnten mich auch noch vor der letzten Schmach des „Alles Gute (nachträglich)“ retten.

 

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Wenn man seine Freizeittermine einhalten möchte, ist es bei der Arbeit enorm wichtig, konzentriert und effektiv zu arbeiten. Wenn ich morgens auf meine To-Do-Liste für den Tag blicke, ich einen Berg von Arbeit sehe und trotzdem abends gerne die Stammtischrunde einhalten möchte, dann muss der Nachmittagskaffee mit der Kollegin halt einmal ausfallen. Dann gibt es keinen Büro-Gossip und den Kaffee kann ich auch an meinem Schreibtisch trinken. Es gehört eine gewisse Portion Disziplin dazu, dann schafft man auch seine Aufgaben und den Stammtisch.

 

Disziplin ist das eine – Organisation das andere. Wenn auf dem Schreibtisch kein Ordnung herrscht und alles wirr über den Tisch fliegt, verschwende ich alleine schon den halben Tag damit irgendwelche Unterlagen zu suchen. Das gleiche gilt im Übrigen auch für die Organisation auf dem PC. Wie gut kennt man es doch, dass alles auf dem Desktop abgeladen wird und Mails einfach alle unsortiert im Posteingang liegen. Sicher kann man sich nicht immer die Mühe machen und Zeit nehmen, alles schön weg zu sortieren, aber einmal in der Woche ist sicher eine halbe Stunde Luft, in der man Ordner anlegen und Mails ausmisten kann. E-Mails lassen sich auch schon früh am Morgen ganz hervorragend nach Priorität anordnen. Die Nachricht mit dem Hinweis auf die Weihnachtsfeier kann ich ganz sicher auch erst am Abend lesen, wobei der neue Großauftrag sicher als erstes bearbeitet werden sollte.

 

Es ist sicher nicht immer leicht sein Leben und den Job zu vereinbaren. Kommt man direkt von der Uni und hat vor in seinem Leben noch nicht „so richtig“ gearbeitet, fallen einigen Abläufe schwer und lässt zu gerne einmal zu Überstunden hinreißen. Immer vermeiden lassen sie sich nicht, aber man darf nie vergessen, dass es ein wunderbares Leben außerhalb des Büros gibt und dass Freunde und Familie gerne mehr als eine Nachricht via Facebook zum Geburtstag haben möchten.

Foto: Daniela Uhrich / www.jugendfotos.de

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