Zusammenziehen oder getrennte Welten?

Einige von euch haben sich sicher schon einmal diese Frage gestellt: Mit dem Partner zusammenziehen? Ja oder Nein?! Aber wann (dann)?

Es ist wahrscheinlich gar nicht so einfach, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um diese Frage für sich selbst zu beantworten, oder letztlich dem Partner zu stellen. Denn natürlich könnte es passieren, dass der Partner noch nicht dafür bereit ist, sich überfordert oder gar unter Druck gesetzt fühlt. Und man selbst bekommt bei so einer Reaktion vielleicht das Gefühl, nicht genug geliebt zu werden und du fragst dich, wieso dein Schatz nicht Tag und Nacht mit dir verbringen möchte. Aber dafür gibt es ein paar "einfache" Erklärungen ;-)

Zusammenziehen kann natürlich sehr schön und vor allem praktisch sein, sei es wegen den Finanzen, oder weil dadurch das nervige hin- und herfahren wegfällt. Aber mit der Entscheidung, nun gemeinsam in einer Wohnung zu leben, tauchen auch einige Ängste und Probleme auf, die vorher überhaupt nicht von Bedeutung waren – ganz besonders, wenn man zum ersten Mal mit einem Partner zusammenzieht. 

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Die eigene Wohnung ist ein Rückzugsort, egal ob für gute oder für schlechte Zeiten. Es gibt Menschen, die ganz gerne für einige Zeit in ihrer eigenen Welt verschwinden, um sich dann wieder richtig auf das Wiedersehen freuen zu können, oder einfach, um die Zeit alleine zu genießen. In einer gemeinsamen Wohnung gibt es vielleicht nur noch ein Zimmer oder eine Ecke, um sich zurückziehen zu können – und trotzdem ist man nicht ganz für sich alleine.

Außerdem lernt man unweigerlich alle (schlechten) Angewohnheiten kennen, die einem vorher vielleicht verborgen geblieben sind. Die Socken auf dem Boden, die Kaffeetasse im Spülbecken, die Klobrille hochgeklappt, oder das Klopapier nicht aufgefüllt: all diese Dinge fallen einem meistens erst dann auf, wenn man zusammen wohnt, denn dann sind diese Marotten Teil deines Lebens und vor allem Teil deiner Wohnung.

Apropos Teil deiner Wohnung: Wenn man nicht gerade erst aus dem alten Kinderzimmer auszieht, haben beide eigene Möbel. Aber wohin mit zwei Betten, mit den zehn Stühlen und dem verstaubten Poster oder dem Lieblingskuscheltier? Bevor ihr alles zusammen in eine Wohnung schleppt solltet ihr euch überlegen, wie ihr die Wohnung einrichtet und welche Möbel besser passen. Damit es keinen chaotischen Stil-Mix gibt, könnt ihr vielleicht das ein oder andere Stück, das nicht passend vorhanden ist, dazu kaufen. Bei den Lieblingssachen, an denen ihr hängt, könntet ihr vorab festlegen, dass sich jeder drei bis fünf Sachen aussuchen darf- der Rest kommt in Kartons und ab in den Keller!

Aber auch das Einkaufen gestaltet sich häufig schwierig: getrennte Kasse, getrennter Külschrank? Wenn er für seine Jungs zwei Kästen Bier kauft und 20 Grillwürstchen, bist du sicher nicht begeistert, wenn du das Buffet seiner Kumpels mitfinanzierst und am Ende des Monats das Geld für deine Lieblingsschokolade nicht mehr reicht ;)

Daher mein Tipp: Richtet eine Kasse ein und einigt euch auf einen Betrag, der pro Monat eingezahlt wird. Damit könnt ihr gemeinsame Dinge kaufen, die von beiden benutzt werden und für alles andere gilt: einfach getrennt bezahlen, auch wenn das manchmal etwas aufwendiger ist, aber dann kann niemand sauer sein, wenn die Freunde einem den Pudding aus dem Kühlschrank mopsen :)

Übrigens: es gibt keine "Grenze" die besagt, ab wann man zusammenziehen sollte, oder ab wann es zu spät ist. Es gibt Pärchen, die nach drei Monaten Beziehung schon zusammengezogen sind und heute verheiratet sind – und andere, die sich nach weiteren drei Monaten wieder gertrennt haben.Wieder andere wagen erst nach acht Jahren den Schritt in Richtung gemeinsames Eigenheim. Wichtig ist nur, dass ihr euch zusammen (!) Gedanken darüber macht, wie euer Zusammenwohnen ablaufen könnte und wo es vielleicht Probleme gibt. Redet offen über eure Sorgen und Ängste, auch wenn man sich dabei manchmal kleinkariert vorkommt ;)

Foto: Sophie Engels / www.jugendfotos.de

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